Cruise 2030: Die Arbeitsgruppe setzt sich dafür ein, das bestmögliche Gleichgewicht für Hafenbetreiber, Reiseziele und Kreuzfahrtgesellschaften zu finden, um die Zukunft der Kreuzfahrtindustrie in Europa zu sichern. Das nächste Treffen findet im Juni 2020
06/02/2020
Nach der Eröffnungssitzung in Venedig im vergangenen Oktober hat sich die Arbeitsgruppe „Cruise 2030“ heute in Palma de Mallorca getroffen. Delegationen aus acht der wichtigsten europäischen Kreuzfahrtziele, nämlich Amsterdam, Bergen, Cannes, Dubrovnik, Malaga, Marseille, Palma de Mallorca und Venedig, haben sich zusammengesetzt, um ihre Unterstützung für die vom Hafen Venedig geförderte Initiative „CRUISE 2030 CALL FOR ACTION“ zu formalisieren.
Die Arbeitsgruppe „Cruise 2030“ hat sich gemeinsam darauf geeinigt, dass das Hauptziel des „CALL FOR ACTION CRUISE 2030“ darin bestehen soll, gemeinsame Strategien zu definieren, mit denen jeder Hafen Wege zur Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung der Kreuzfahrtindustrie in seinen Regionen finden kann. Hierbei sollen nicht nur die Bedürfnisse der Kreuzfahrtindustrie, sondern auch die der Umwelt und des Hafens selbst berücksichtigt werden.
In der heutigen Sitzung wurden die Schlussfolgerungen der Studie „Für ein neues Gleichgewicht der Häfen, Reiseziele und Kreuzfahrtindustrie“ vorgestellt, die von der North Adriatic Sea Port Authority durchgeführt worden war. Ihre Ergebnisse basieren auf Analysen in acht verschiedenen europäischen Häfen. Die Studie, die das Wachstum des Kreuzfahrttourismus in den letzten Jahren vor dem Hintergrund der allgemeinen Zunahme des Tourismus weltweit hervorhebt, erkennt an, dass es auf lokaler Ebene nicht-positive Auswirkungen geben kann, wie z.B. auf die Umwelt oder den Druck durch eine große Anzahl von Touristen im Zielgebiet und in den Altstädten. Sie konzentriert sich auf den Umstand, dass die Zukunft der Kreuzfahrtindustrie davon abhängt, ob sie einen Weg findet, das bestmögliche Gleichgewicht für die Zielhäfen und die Kreuzfahrtgesellschaften zu gewährleisten.
Es wurden noch viele weitere Themen besprochen. Die wichtigsten Punkte lauteten:
• Die Umsetzung wirtschaftlicher Initiativen mit Vorschlägen für Kreuzfahrtgesellschaften zur Verringerung der Umweltbelastung in den Häfen. Einige der von den Hafenbehörden ergriffenen Umweltmaßnahmen umfassen die Förderung der Energieversorgung an Land, 0,1% SOx, LNG-Treibstoff, Bordkläranlagen mit geschlossenem Kreislauf, die Einbeziehung der gesamten Tourismuskette, die Reduzierung der Schiffsgeschwindigkeiten und die lokale Kompensation für den ökologischen Fußabdruck.
• Die Entscheidung, die Aufnahme neuer internationaler Häfen in die Arbeitsgruppe „Cruise 2030“ auf neue Sitzungen zu verschieben.
• Das langfristige Hauptziel, die Standards einer nachhaltigen Kreuzfahrtindustrie zu definieren, die alle unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen beteiligten Akteure berücksichtigen. Besondere Aufmerksamkeit muss den Bedürfnissen der Häfen und noch mehr ihrer Umgebung gelten. Zuletzt auch die Definition und Übernahme der Standards für einen Schiffstyp, einer Europax Class, mit spezifischen Merkmalen wie denen der europäischen Häfen.
• Die Notwendigkeit einer umfassenderen Zusammenarbeit erfordert es, die lokalen Behörden (Gemeinden, Provinzen, Regionen) mit in die Debatte aufzunehmen, um einen klaren Weg hin zu einer nachhaltigen Industrie in einem Rahmen für die Regierungspolitik als Ziel zu definieren, statt zwischen einzelnen institutionellen Akteuren.
Das nächste Treffen ist für Juni 2020 geplant und wird vom Hafen Cannes abgehalten und organisiert.
„CALL FOR ACTION CRUISE 2030“ ist eine Arbeitsgruppe der acht großen Kreuzfahrthäfen in Europa, nämlich Amsterdam, Bergen, Cannes, Dubrovnik, Malaga, Marseille-Fos, Palma de Mallorca und Venedig. Die Initiative wurde vom Hafen Venedig vorgeschlagen und im Oktober 2019 gestartet, um nach Möglichkeiten zur Gestaltung der Kreuzfahrtindustrie der Zukunft zu forschen.
So ist der „CALL FOR ACTION CRUISE 2030“ die Gründung einer gemeinsamen Plattform mit maßgeschneiderten Strategien zur Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung der Kreuzfahrtindustrie mit dem Ziel, die Bedürfnisse der Branche mit den Anforderungen der Städte und Gebiete zu verbinden. Als Expertengruppe, die ihre Analyse auf Fakten und wissenschaftliche Studien stützt, wollen die im „Cruise 2030“ erfassten Häfen eine Reihe von Strategien entwickeln und ihre aktive Schlüsselrolle bei der Einleitung eines neuen, sinnvolleren Dialogs mit den Hauptakteuren der Kreuzfahrtindustrie auf institutioneller und wirtschaftlicher Ebene übernehmen, um eine neue Politik für die Zukunft der Kreuzfahrthäfen zu entwerfen.